Das Titelsignal ›Strategie‹ meint ein prinzipiengeleitetes, planvoll strukturiertes und ergebnisorientiertes Vorgehen. Diese Bedeutung erfüllen die hier versammelten fünfzehn Beiträge auf unterschiedliche Weise: als medienwissenschaftlicher Grundlagentext, filmhistorische Studie, werkspezifischer Forschungsbericht, exemplarische Filmanalyse mit ästhetischer und dramaturgischer Fokussierung, als rhetorische und narratologische Systematik, filmdidaktischer Zugang oder Praxisbericht. Kenntnisreich behandelt werden dabei nicht nur Spielfilme, vielmehr sind auch der Dokumentar- und Essayfilm einbezogen. Die ›Strategie‹ der einzelnen Beiträge bezieht sich dabei entweder auf eine Anleitung zum zielgerichteten Vorgehen oder demonstriert dieses in der Argumentationsstruktur des Beitrags selbst.

Thematisiert werden die ›Medienfrage‹ als wissenschaftsgeschichtliches Phänomen, die Facetten kommunikativen Handelns in den pragmatischen Prädisposi-tionen der Filmrezeption, die Ästhetik und Dramaturgie narrativer Zeitstrategien, die Serialisierung, die Wechselwirkungen von Sujet, Politik und Bildästhetik, die medialen Signifizierungsoptionen von Schrift und Bild, die rhetorischen Funktionsweisen des Rezipientenbezugs, die Imagekategorien weiblicher Filmstars, die Bezüge von ästhetischer Theorie und Filmpraxis bei Sergej M. Ėjzenštejn, der Dokumentarstil von Künstlerporträts, ein filmdidaktisches Analysemodell, die historisch-kritischen Möglichkeiten menügesteuerter Film-Kommentierung, ästhetische Werkbezüge von Inszenierung und Inszeniertem, die Wechselwirkungen von Kunst und Senderecht sowie eine Reflexion der psychologischen Mechanismen von ästhetischen Vorprägungen und emotionalen Reaktionen.