In diesem Band wird untersucht, warum es so schwer ist, Kinder in einem einsprachigen Umfeld zu aktiver Zweisprachigkeit zu erziehen, wenn man die Methode „one person – one Language“ benutzt. Es liegt nicht an mangelndem Einsatz der Eltern, wenn die Kinder zur Umgebungssprache umschwenken. Der dafür verantwortliche Prozess der Assimilation an die starke Sprache, die Sprachumstellung, wird in allen Facetten analysiert und in der speziellen Sprachenkonstellation italienisch-deutscher Familien in Rom eingehend beschrieben. Vor dem Hintergrund der gängigen Thesen zur bilingualen Sprachentwicklung wurde der reale Sprachstand in elf bilingualen Familien im Abstand von fünf Jahren zweimal untersucht. Dabei konnte die Diskrepanz von Theorie und Praxis überzeugend dokumentiert werden. Anschließend wurden Faktoren herausgearbeitet, die den familiären Sprachumstellungsprozess beeinflussen und für eine mehr oder weniger erfolgreiche zweisprachige Erziehung in bilingualen Familien verantwortlich sind.