Der Autor entführt seine Leser in die längst verschwundene Welt seiner prägenden Jahre. Zunächst sind es nur Miniaturen aus dem engsten häuslichen Mikrokosmos, die aus der hellwachen Perspektive des Kindes Jura erzählt werden. Mit der Zahl der handelnden Personen, den wechselnden Lebensräumen und Sprachen, sowie den zunehmenden Lebensjahren des Knaben erweitert sich sein Erfahrungs- und Wissenshorizont. Ansichten und Meinungen der Erwachsenenwelt werden dem Jugendlichen einsichtig und erscheinen ihm vorbildhaft. Romantische Ideologien und Mythen, aber auch Zweifel an ihnen und distanzierte Nachdenklichkeit bestimmen sein eigenes Verhalten. Mit neunzehn Jahren – der 2. Weltkrieg ist zu Ende – bricht für Jurij Striedter mit dem Studium eine Zeit in eigener Verantwortung an. In seinen Memoiren verdichten sich viele kleine Episoden zu lebensentscheidenden MOMENTEN, die nicht nur für das individuelle Erleben des Autors typisch sind, sondern für viele Menschen im ostmitteleuropäischen Raum seiner Zeit. So gelingt es einem versierten Erzähler ein anschauliches Panorama von persönlich-familiären und historischen Umbrüchen im zwanzigsten Jahrhundert entstehen zu lassen.