Ritter und Heiliger, Krieger und Mönch. Diese beiden Pole bestimmen in der ‚Vita Wicberti‘ das Leben des heiligen Wibert von Gembloux († 963). Sigebert von Gembloux († 1112) hat dem Gründer seines Heimatklosters mit diesem Text ein beeindruckendes Denkmal gesetzt. Er verbindet traditionelle Motive der Hagiographie mit dem Phänomen des Rittertums und entwirft im frommen Mönchsritter Wibert etwas ganz Neues. Zum Krieger bestimmt entsagt der Heilige der Gewalt, spendet seinen Besitz der Kirche, gründet Gembloux, wird Mönch und kämpft fortan als Ritter Gottes mit dem Schwert des Glaubens gegen Räuber und Heiden. Die ‚Vita Wicberti‘ ist die erste lateinische Ritterbiographie.

Das Buch versammelt das gesamte hagiographische Œuvre zu Wibert in einer neuen, kritischen Edition. Neben Vita, Elevationsbericht und Mirakelsammlung liegt auch Sigeberts Wibertoffizium erstmals in einer kritischen und kommentierten Fassung vor. Ein umfangreicher historischer und philologischer Kommentar erläutert die Werke.