Der Umgang mit jugendlichen Gewalttätern ist schwierig und stellt an die professionelle Fachkraft hohe Anforderungen. Tätern fehlt es meistens an Schuldbewusstsein und Selbsteinsicht – was psychodynamische Ursachen hat. Rückfälle sind daher die Regel. Das Autorenteam Marcus Damm und Stefan Werner zeigt die Anwendung der Schemapädagogik in der Arbeit mit jugendlichen Gewalttätern anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele auf. Außerdem wird eine neue Interventionsmethode vorgestellt: die aktivierende Ressourcenkonfrontation. Schemapädagogik basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Hirnforschung, der Schematherapie und Klärungsorientierten Psychotherapie. Das Konzept soll Fachkräften dabei helfen, „schwierige“ Jugendliche tiefgründiger zu verstehen, unterschwellige Beziehungsstörungen sowie Manipulationen zu erkennen, einzuordnen und zu thematisieren. Am Anfang steht die Diagnose nachteiliger Schemata (affektive und kognitive Erwartungshaltungen). Mithilfe einer pädagogisch-psychologischen Beziehungsgestaltung wird dann eine strapazierfähige Arbeitsbeziehung hergestellt. Danach werden nachteilige Persönlichkeitsfacetten (Schemamodi) thematisiert und die daraufhin erarbeiteten Verhaltensalternativen in den Alltag transferiert. Ziele der Schemapädagogik sind: Reduzierung der Wahrnehmungsverzerrungen und Manipulationen, Förderung der Selbsteinsicht in problematisches Verhalten und zukünftige Selbstkontrolle seitens der Jugendlichen. Das Buch richtet sich an Sozialassistenten, Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Lehrer beider Sekundarstufen.