Wie entsteht das Image einer Region? Wie ist das Ruhrgebiet zu seinem Image gekommen? Wie hat sich parallel dazu die Identität, das Selbstbild, der Ruhrgebietsbewohnerinnen und -bewohner entwickelt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Imagekonstruktion und politisch-ökonomischer Krisenbewältigung? Nicht nur angesichts der Ernennung des Ruhrgebiets zur Europäischen Kulturhauptstadt gewinnen solche Fragen zunehmend an Bedeutung in einer Region, die in den letzten Jahrzehnten einen wirtschaftlichen Strukturwandel meistern musste, der deutschlandweit ohne Beispiel ist.Daniela Fleiß zeichnet den Weg zum „starken Stück Deutschland“ nach, indem sie exemplarisch eine Fülle von Werbematerialien aus den Städten Essen, Duisburg und Bottrop analysiert. Die Ergebnisse ihrer historischen Studie liefern einen spannenden Einblick in den vielfältigen Imagewandel des Ruhrgebiets und sind nicht nur für Historikerinnen und Historiker interessant. Nicht zuletzt bieten sie den Menschen des Ruhrgebiets Einsichten über die unterschiedlichen Bilder und Vorstellungen, die über das Ruhrgebiet transportiert wurden und werden – Vorstellungen, die auch die eigene Identität beeinflusst haben.