In der 'Farbenlehre' stellt Goethe die These auf, daß die Dichtung "das Wechselleben der Weltgegenstände" am besten auszudrücken verstehe. Plausibilisiert wird diese Behauptung durch den Hinweis auf das eigentümliche Verweisungssystem der Dichtung, das sich durch seine Flexibilität von einer erstarrten Terminologie - wie sie etwa philosophische Diskurse bestimme - vorteilhaft unterscheide. Der vorliegende Band versammelt zahlreiche Beiträge zum kunsttheoretischen und literarischen Werk Goethes, die verdeutlichen, wie die poetologische Reflexion zum "Wechselleben der Weltgegenstände" nicht nur 'in theoria' kontextualisiert, sondern anhand der Lektüre von Goethes literarischen Texten auch 'in praxi' problematisiert werden kann.