Altersarmut, Bildungsunterschiede, eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich – die deutsche Gesellschaft spaltet sich und viele Menschen rufen nach sozialer Gerechtigkeit. Die Autorin untersucht, wie sich das Verständnis von sozialer Gerechtigkeit in Philosophie und Politik gewandelt hat, und hinterfragt, inwieweit Politiker soziale Gerechtigkeit als Akzeptanzmittel für ihre Entscheidungen nutzen.
Dass die Bedeutung des Themas in der öffentlichen Diskussion zunimmt und über die Jahrzehnte immer dann diskutiert wurde, wenn geschichtliche Umbrüche bevorstanden, zeigt die Autorin anhand einer quantitativen Big-Data-Analyse mittels des Google Ngram Viewers.
Mit der Darstellung der philosophischen Modelle sozialer Gerechtigkeit von Denkerinnen und Denkern wie Platon, Hobbes, Rawls, Nussbaum und vielen anderen, vollzieht die Autorin den Wandel im Verständnis der verschiedenen Gerechtigkeitskonzepte nach, die bis heute unsere Vorstellungen prägen. In den letzten Kapiteln wird die Brücke zur Gegenwart geschlagen, und die Autorin untersucht, inwieweit soziale Gerechtigkeit zum bloßen Kampfbegriff in der politischen Auseinandersetzung verkommt.