Ludwig Thoma (1867-1921) zählt zu den großen volkstümlichen Schriftstellern der deutschen Literatur. Als gelernter Jurist offenbarte er ein recht gestörtes Verhältnis zur Justiz, das er in zahlreichen Kurzgeschichten und Glossen im "Simplicissimus" humoristisch verarbeitete. Sein Mitgefühl gilt denjenigen, die in die Mühlen der Justiz geraten sind. Die pralle Menschenzeichnung und der beißende Spott über die Engstirnigkeit der Mitmenschen, vor allem solche, die Justiz- und Behördenämter ausüben, bieten auch dem heutigen Leser vorzügliche Unterhaltung.
Einleitend werden die Lebensgeschichte Thomas im Widerstreit von Anwaltsberuf und Berufung zum Literaten, seine wachsenden Erfolge als Schriftsteller und seine Auseinandersetzung mit der Obrigkeit nachgezeichnet. Der Band enthält eine Auswahl von 41 teils autobiographischen Texten Thomas, überwiegend aber Glossen und Geschichten aus dem "Simplicissimus" mit juristischem Hintergrund. Abschließend ein Auszug aus dem Stadelheimer Tagebuch und eine Zeittafel über Leben und Werk von Ludwig Thoma.