Im Jahr 1932 zieht sich Tucholsky aus der literarischen √ñffentlichkeit zurück. Seine Texte für die«Weltbühne» befassen sich mit der Wirtschaftskrise in Deutschland und Europa, der beginnenden Gleichschaltung von Rundfunk und Film sowie mit den Zensurmaßnahmen. Aus Anlaß des«Soldaten-sind-Mörder»-Prozesses gegen Ossietzky als verantwortlichen Redakteur und dessen Haftantritts schreibt Tucholsky seinen letzten großen politischen Artikel:«Für Carl v. Ossietzky. General-Quittung». Mit «Hitler und Goethe» wagt er noch einmal eine bissige Satire. Die von ihm gemeinsam mit Walter Hasenclever verfaßte Komödie«Christoph Kolumbus oder die Entdeckung Amerikas» wird im September 1932 gegen den Widerstand rechtsradikaler Kreise im Leipziger Schauspielhaus uraufgeführt.
Widerstrebend schreibt«der aufgehörte Schriftsteller» noch den Leitartikel für das erste Heft der«Wiener Weltbühne», doch ab Mitte 1932 bleibt es bei der skizzenhaften Materialsammlung für einen Roman, dokumentiert in den hier abgedruckten Notizbüchern und dem«Sudelbuch». Ebenfalls aus dem Nachlaß werden hier das Filmexpos√©«Seifenblasen» sowie Kabarettszenen, Chansons mit eigenen Kompositionen und Couplet-Entwürfe zum ersten Mal vollständig gedruckt. Zudem enthält der Band nachträgliche Funde zu den vorangegangenen Bänden.