Daniela Schwegler und Susann Bosshard-Kälin lassen in diesem Buch 20 Diakonissen zu Wort kommen, Frauen, die nicht die traditionelle Biografie von Ehe, Familie und Mutterschaft gewählt, sondern sich für den eigenständigen Weg einer Diakonisse entschieden haben. Was sind die Gründe für einen Lebensweg im Dienste des Nächsten? Was bewegte evangelische Frauen, einzutreten in eine Gemeinschaft, die der Ehelosigkeit, Armut und dem Gehorsam verpflichtet ist? Das Buch ist mehr als die Summe vieler eindrücklicher Lebenszeugnisse, es ist eine sozial- und kulturgeschichtlich höchst aufschlussreiche Dokumentation einer Lebensform, wie sie wohl schon in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören dürfte
.Die Frauengeschichten dieses Buches geben einen ganz persönlichen Einblick in höchst individuelle Schicksale. Sie stellen gleichzeitig ein einmaliges zeithistorisches Dokument dar und stehen für 100 Jahre Pflegetradition und diakonisches Wirken. Das Spektrum ist breit: Es reicht von der Kinderkrankenschwester, Krankenpflegerin, der Gemeindeschwester, Pflegeschulleiterin, der Hebamme, Diätköchin, Oberin, Kurhausleiterin, Apothekerin und Lehrbeauftragten bis zur Doktorin der Palliativpflege und Psychotherapeutin. In einem Anhang vermitteln die Autorinnen einen kurzen Abriss über die Geschichte der Diakonie und über das bekannte Diakoniewerk Bethanien Zürich, dessen Betreuungsangebote mehrere Wohn- und Pflegeheime für betagte Menschen, eine Institution für palliative Pflege, aber auch Kindertagesstätten und betreutes Wohnen für Mutter und Kind umfasst und das den Geist der Diakonie 100 Jahre nach ihrer Gründung in eine neue Zeit weitertragen will.