Was verbindet Christus und Platon? Friedemann Richert hat es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht, die Ähnlichkeiten zwischen platonisch-hellenistischen und biblischen Konzepten zu beleuchten. Dabei konzentriert er sich auf die drei theologischen Grundbegriffe ›Wahrheit‹, ›Gott‹ und ›Leben‹, die auch in der platonischen Philosophie eine bedeutende Rolle spielen.
Der Autor zeigt anhand zahlreicher Beispiele auf, dass sich die neutestamentlichen Autoren Johannes und Paulus zur Formulierung ihrer Texte oft im hellenistisch geprägten Denken bewegt haben, und zwar sogar mehr als in der jüdisch-hebräisch-aramäischen Sprachwelt. So lassen sich direkte oder indirekte Einflüsse der Philosophie Platons deutlich in ihren Werken nachweisen. Beispielsweise kann das Johannesevangelium analog zur Apologie des Platons gelesen werden: Wie Platon den Sokrates verteidigte, so verteidigt Johannes den Christus.
Richert zeigt – ohne zu tief in die wissenschaftliche Diskussion einzusteigen – in leicht verständlichem Stil einige Parallelen auf, indem er die verschiedenen Konzepte nebeneinanderstellt.