Obwohl es naheliegt, dass die Überzeugungen (angehender) Lehrender zum Professionswissen sowohl für den Lernprozess im Rahmen der Aus- und Fortbildung als auch für den Lehrprozess eine große Bedeutung haben, blieben diese Überzeugungen bisher weitgehend unerforscht. Die vorliegende Dissertationsstudie befasst sich mit den epistemischen Überzeugungen 18 (angehender) DaF-Lehrender zu einem bestimmten Bereich ihres Professionswissens, der Sprachkompetenz für den Unterrichtskontext. Anhand problemzentrierter Interviews und einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse werden zunächst die Überzeugungen der (angehenden) DaF-Lehrenden zur professionellen Sprachkompetenz für den Unterricht beschrieben. Anschließend werden auf der Basis von vier Fallinterpretationen Thesen zum Zusammenhang zwischen diesen Überzeugungen einerseits, dem selbstberichteten Lernengagement und den Überzeugungen zum Lehren andererseits formuliert. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich die professionelle Sprachkompetenz für den Unterricht konzipiert wird und wie sie mit einer Vielzahl von Lern- und Lehrzielen zweckmäßig verknüpft ist.