Der Zusammenhang von »Stadt und Pfarre« stellt in der historischen Forschung zur Vormoderne einen beliebten Untersuchungsgegenstand dar, während in modernen Stadtgeschichten der Fokus bislang seltener auf die Pfarre gelenkt worden ist. Erst allmählich wird die zentrale Meistererzählung von der zunehmenden Entkirchlichung in der Stadtgeschichtsforschung der Neuzeit modifiziert. Unumstritten aber bleibt, dass sich in der Moderne kirchliche Organisations- und Verwaltungsstrukturen sowie das Erscheinungsbild der Kirchengebäude in der Stadt verändert haben. Die Autoren dieses Bandes analysieren die wechselseitigen Beziehungen von Stadt und Pfarre mit Blick auf stadtbildprägende Elemente des kirchlichen Lebens und die Handlungsspielräume der Akteure.