Heinrich Heine, der unbestechliche Schiedsrichter zwischen Aufklärung, Idealismus und Romantik, nannte Kleists großes Drama einen »Erisapfel in unsern ästhetischen Gesellschaften«, also ein Streitobjekt wie den Apfel, den Paris der schönsten aller Göttinnen zuteilen sollte, denn über Kleists vielleicht schönstes Theaterstück wurde ebenso gestritten, ohne jemals Einigkeit zu erzielen: Verherrlichung von Preußens militärischem Autoritarismus oder Kritik daran oder träumerische Unterwanderung? Die Studienausgabe bietet einen kritischen Text ohne Bearbeitungen und Modernisierungen und stellt die widerstrebenden Interpretationsversuche zur Diskussion.