Wie provozierend martialisch Kleists am heißesten diskutiertes und am übelsten vereinnahmtes Drama daherkommt, kann man, wenn man hellhörig sein will, einem einzelnen Buchstaben entnehmen: im – postumen – Erstdruck setzt ein doppeltes r dem Doppel-n und gedoppelten Zischlaut noch eins drauf. Die Studienausgabe zähmt das nicht, auch nicht in diesem winzigen, bezeichnenden Detail. Antifranzösische Hasstirade im antikisierenden Gewand oder frühe Reflexion über den Guerillakrieg und die ihm innewohnende Entmenschlichung – die historisch getreue, kommentierte Edition stellt die entscheidende Frage neu.