Deutsche Literatur wird nicht ausschließlich in deutscher Sprache geschrieben und gelesen. Literatur macht nicht an Grenzen Halt, und das Deutsche ist in sich von zahlreichen regionalen Binnenunterscheidungen durchzogen. Die Darstellung solcher Vielfältigkeit überfordert konzeptionell eine nationale Literaturgeschichtsschreibung. Dieser Band erörtert daher im Anschluss an neuere historiographische Ansätze Möglichkeiten literaturwissenschaftlicher Globalgeschichtsschreibung. Er eröffnet eine Methodendiskussion darüber, wie sich philologische Analysen, mediale Fragen und soziologische Perspektiven auf Buchmarkt, Literaturbetrieb und Literaturwissenschaft verbinden lassen. An Beispielen rund um den Globus prüfen die Artikel die Prämissen gängiger Literaturgeschichte und erproben Alternativen. Zugang zu Globalisierungsprozessen ›deutscher Literatur‹ sucht der Band im Ausgang von unterschiedlichen Fächern: neben Beiträgen der internationalen Germanistiken sind auch Komparatistik, Fremdsprachenphilologien, Buchwissenschaft, Postkoloniale Studien und Digital Humanities vertreten.