Der nationalsozialistische Staat zerstörte althergebrachte Verwaltungs- und Organisationsstrukturen, was oft als Schwäche interpretiert
wurde. Die Studien in diesem Band nehmen dagegen die aus den neu geschaffenen Institutionen entstandene Durchsetzungsfähigkeit
nationalsozialistischer Herrschaft in den Blick. Gerade aus der nachbürokratischen und netzwerkartigen Struktur des Regimes erklärt sich
dessen Leistungsfähigkeit – vor allem im Bereich der Vernichtungs- und Ausbeutungspolitik. Anhand empirischer Einzelstudien wird diese
Annahme für verschiedene Bereiche überprüft – von der Partei und ihren angeschlossenen Verbänden über die regionale und kommunale
Verwaltung bis zur Finanz- und Besatzungsverwaltung im Westen wie im Osten.