In den letzten Jahrzehnten sind die traditionell als weiblich und männlich definierten Rollen in Übereinstimmung mit den ökonomisch-technologischen Entwicklungen dekonstruiert worden. Wie ist es seither um die Position des Vaters und der Mutter bestellt? Bislang gab es zwei signifikante Optionen: sich heterosexuell fortzupflanzen oder die Generationenfolge abzubrechen. Während das Unbehagen innerhalb und gegenüber der kleinfamiliär »blutsverwandten« Ordnung wächst, tauchen gestützt auf die Reproduktionstechnik neue genealogische Praktiken und postmoderne Beziehungs- und Verwandtschaftsformate auf. Tragen diese zur Lösung des Unbehagens bei? Wie verhält sich die Psychoanalyse zur Auflösung tradierter Familienstrukturen? Hat sie überhaupt noch ein Konzept von Genealogie? Der Band beleuchtet Fragen der Herkunft, Abstammung, Eltern-, Nachkommen- und Kindschaft aus Sicht verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen.

Mit Beiträgen von Irene Berkel, John Borneman, Karola Brede, Willi Brüggen, Johannes Huber, Michi Knecht, Dieter Thomä, Michel Tort, Martin Treml und Laurie Wilson