Durch die Analyse des historischen Unrechts im Umgang mit der Sicherungsverwahrung im Nationalsozialismus lassen sich Anforderungen an die gegenwärtige Entwicklung des Instruments ableiten. Die Arbeit untersucht durch eine rechtsgeschichtliche Betrachtung und die Aufarbeitung von Fallstudien Problemfelder, die dem Recht der Sicherungsverwahrung bis heute immanent sind. Anhand der Verfahrensakten aus den ersten Anwendungsjahren 1935 – 1943 wird deutlich, wie die Maßregel im Einzelfall in das Leben der Betroffenen eingegriffen hat und rechtsstaatliche Standards sukzessive verloren gingen. Mit der Veranschaulichung, wohin eine radikal spezialpräventiv sichernde Sanktionspraxis führt, wird die Fortentwicklung der Sicherungsverwahrung bis in die Gegenwart kritisch hinterfragt und Forderungen zum Status Quo abgeleitet.