In der Untersuchung werden die bisher kaum behandelten Zusammenhänge zwischen Sehen und Denken sowie zwischen Sinnlichkeit und Denken bei Martin Heidegger diskutiert. Inwiefern spielen das Sehen und die Sinnlichkeit in das Denken hinein und beeinflussen dieses? Was für ein Sehen und Denken ist das? Was sieht dieses Denken? Vor allem werden die Verhältnisse zwischen Sehenden und Gesehenem, zwischen Zeigendem und Wahrnehmenden und der topografischen Beschaffenheit dieser Beziehungen erkundet. Ausgehend von Heideggers Verständnis des Menschen als eines In-der-Welt-Seienden, der sich immer schon in einem Bezugsgeflecht vorfindet und in diesem rückbezüglich die ihn angehenden Bezüge aufnimmt, wird gezeigt, dass Sehen und Denken "im" Zwischen geschehen. Im Zwischen situiert zugleich den Raum und Aufenthaltsort des Menschen in dieser Welt.
Es gelingt der Autorin, die schwierigen Gedankengänge des Spätwerks für eine Diskussion zu eröffnen, die sich auf die Frage, "wie" sehen und denken wir, und damit auf den iconic turn und die Bild- und Medienwissenschaften erstreckt.