Der Begriff der Selbstbestimmung oder der Autonomie stellt sich als Zentralbegriff der praktischen Philosophie dar. So muss von einer jeden Variante praktischen Philosophierens die Möglichkeit individueller Selbstbestimmung vorausgesetzt werden können. Die kritische Theorie Adornos zeichnet sich dagegen durch die Behauptung einer gesellschaftlichen Verunmöglichung ungebrochener Subjektautonomie aus. Diese Behauptung wird im Werk Adornos durch verschiedene gesellschaftsdiagnostische Ansätze eingelöst, die die Möglichkeit selbstbestimmter Entwürfe unter den Bedingungen des Kapitalismus und des Spätkapitalismus kritisch untersuchen. Das Buch entwirft eine systematische Rekonstruktion dieser Ansätze mit dem Ziel, zu einer gegenwärtigen kritischen Theorie der Selbstbestimmung beizutragen. Als Folge der Rekonstruktion wird die Notwendigkeit einer Formveränderung der praktischen Philosophie behauptet.