Die vorliegende Arbeit bemüht sich um eine Klärung der von der Benjamin-Forschung bisher allenfalls gestreiften Beziehung von Allegoriebegriff und Medientheorie bei Walter Benjamin. In dieser Arbeit wird festgestellt, daß der Allegoriebegriff bei Benjamin als verborgenes Prinzip seines medialen Denkens fungiert. Hier zeigt sich, daß sich medientheoretische Elemente in seinem Allegoriebegriff herausarbeiten lassen und zugleich Motive, auf die Benjamin im Zuge seiner Rehabilitierung der Allegorie großen Wert legt, wiederum in seinen medientheoretischen Texten reproduziert werden. Die Reinterpretation der medientheoretischen und medienkritischen Texte Benjamins im Hinblick auf den Allegoriebegriff ist für die Benjamin- Forschung ein zweifellos produktiver Ansatz, so daß Benjamins intensive Beschäftigung mit den zu seiner Zeit neuen Medien nicht als Bruch mit seinem allegorischen Denken und Abschied von seinem Allegoriebegriff, sondern ganz im Gegenteil als Fortsetzung und Weiterentwicklung dieses Themenkomplexes zu begreifen ist.