In einem "Spiegel"-Artikel sprach Volker Hage von einem "literarischen Fräuleinwunder" und erfand damit ein literarisches Etikett, das sich weit über das Jahr 1999 hinaus fortgetragen hat. Trotz harscher Kritik und wiederholten Totsagungen kursiert es auch 2010 noch in den Feuilletons, es geistert durch Anthologien, Sammelbände und Literaturgeschichten.

Am Fallbeispiel des "literarischen Fräuleinwunders" zeigt diese Studie, wie literarische Etiketten eingeführt, verbreitet und tradiert werden. Nicht nur die literarischen Texte stehen im Mittelpunkt, sondern auch die Literaturkritik, die Inszenierungen der "Fräuleinwunder"-Autorinnen sowie der gesellschaftliche Kontext von "Erlebnisgesellschaft" und "New Economy".