Kriminelles Verhalten von Jugendlichen aus sozial schwachen Stadtgebieten wird im Fokus sozialräumlicher Segregation immer wieder diskutiert. Dabei ist die öffentliche Debatte schnell von Stigmatisierung und Vorurteilen geprägt. Allerdings ist bislang weder in Theorie noch Empirie ausreichend geklärt, wie sozialräumliche Benachteiligung und abweichendes Verhalten von Jugendlichen miteinander in Zusammenhang stehen.

Diese Arbeit untersucht den Einfluss der sozialräumlichen Wohnumgebung auf jugendliches Delinquenzverhalten am Beispiel der westdeutschen Großstadt Duisburg. Zur Erklärung des Zusammenhangs wird ein Modell sozialer Kontrolle formuliert und empirisch mit individuellen Angaben aus Schülerbefragungen und amtlichen Strukturdaten der Stadt Duisburg getestet. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass Jugendliche aus sozialstrukturell benachteiligten Stadtgebieten generell nicht delinquenter handeln als Jugendliche aus so genannten „besseren“ Gegenden.