Der „literarische Aktivismus“, die angestrebte Synthese von „Geist und Tat“ ist von der bisherigen Expressionismusforschung vernachlässigt worden. die vorliegende Untersuchung führt in das literarische und publizistische Werk des österreichischen „Aktivisten“, des Expressionisten und Literaturmanagers Robert Müller (1887-1924) ein. Ein Exkurs über den reichsdeutschen „Aktivisten“ und Herausgeber der Ziel-Jahrbücher Kurt Hiller (1885-1972) läßt die konzeptionellen Unterschiede innerhalb des „Aktivismus“ deutlich werden, der dennoch in Schlagworten wie „Antidemokratismus“ und „Geistesaristokratismus“ als einheitliche Bewegung gefasst werden kann. Die Untersuchungsergebnisse regen dazu an, für den Expressionismus erneut die Frage nach dem Verhältnis von ästhetischen Avantgardismus und politischem Konservativismus zu stellen.