In Kärnten wurden vor dem Volksgerichtshof des NS-Staates unter dem berüchtigten Vorsitzenden Dr. Roland Freisler 31 WiderstandskämpferInnen zum Tode verurteilt und hingerichtet. Von etlichen von Ihnen sind Abschiedsbriefe vor der Hinrichtung oder andere Briefe an Verwandte erhalten, die die letzten Gedanken dieser Menschen in der schwersten Stunde ihres Lebens wiedergeben. Manche zeigen die Frömmigkeit der slowenischen Bauern und Holzfäller, die Fürsorge für ihre Familien oder auch letzte Anordnungen über ihr Erbe; leider sind auch zahlreiche Briefe verlorengegangen; einige Opfer ohne nähere Verwandte haben möglicherweise keine Briefe geschrieben.
Widerstandskämpfer, denen man nichts nachweisen konnte, kamen häufig in „Schutzhaft“ und ins KZ, wo sie ohne jeden Prozess zugrunde gingen oder umge-bracht wurden. Die Zensur erlaubte ihnen keine offenen Worte; manchmal enthalten die Briefe der Todeskandidaten auch entsprechende Andeutungen oder ließen die Vision einer gerechten Gesellschaftsordnung. Ein Teil der Briefe stammt von Deportierten; so beschrieb Elise Morak aus Völkermarkt ihr Leben und ihre Zeit in der Aussiedlung in Deutschland (1942-1945).
Es handelt sich um berührende und erschütternde Dokumente, die jeweils eine bio-grafische Notiz und – soweit vorhanden – ein Bild des Opfers zeigen.