Das 20. Jahrhundert wird eingeleitet von einem Krieg, der Europa in seinen Grundfesten erschüttern und die politische Landschaft für immer verändern sollte. Der Erste Weltkrieg stellte eine Zäsur im Denken und Handeln der beteiligten Menschen dar und er legte der Grundstein für einen zweiten, ebenso globalen Konflikt. Das 20. Jahrhundert wird zudem eingeleitet, von der Institutionalisierung der Meinungslenkung. Propaganda wurde während des Krieges von allen beteiligten Staaten angewendet und im Zuge dessen verfeinert, systematisiert und institutionalisiert. Das vorliegende Buch versucht anhand des historischen Kontexts der Zeitungslandschaft der österreichisch-ungarischen Monarchie, den genannten Aspekten – den Beginn und Fortlauf des Ersten Weltkrieges und die „Entdeckung“ der Propaganda als Mittel zur Meinungslenkung – zu verbinden. Als methodisches Vorgehen wird eine empirische Studie gewählt, welche fünf ausgewählten Zeitungen der cisleithanischen Reichshälfte der Monarchie zu fünf relevanten Zeitpunkten des Krieges untersucht. Wie war die Propaganda in den untersuchten Zeitungen der österreichisch-ungarischen Monarchie geartet? Wie wurde sie umgesetzt? sind zwei der gestellten Forschungsfragen. Ein eigens entwickeltes Analyseschema macht es möglich, die vorherrschende Propaganda zu verorten und zu klassifizieren. Dabei ergeben sich Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Berichterstattungen der Zeitungen, welche für die Periode des Ersten Weltkriegs typisch erscheinen.