Der vorliegende Sammelband befaßt sich mit der schon zwei Jahrtausende andauernden kulturtragenden Wirkung des christlichen Glaubens auf die Literatur. Die facettenreichen Aspekte dieser Symbiose werden von verschiedenen Autoren in Detailstudien exemplarisch entwickelt.

So untersucht der international ausgewiesene Prudentiuskenner Prof. Dr. CHRISTIAN GNILKA das Verhältnis dieses bedeutenden spätantiken christlichen Dichters zur antiken Kultur. – Dr. CLAUDIA BARTHOLD gibt Einblicke in das literarische Schaffen lateinisch dichtender Päpste und spannt dabei den Bogen vom spätantiken Papst Damasus I. über Pius II. und Urban VIII. bis zu Papst Leo XIII. — FLORIAN AMSELGRUBER zeigt am Beispiel des barocken Spannungsverhältnisses von ‚Triumph’ und ‚vanitas’ die poetische Kunstfertigkeit des neulateinischen Dichters Jakob Balde SJ, des ‚Deutschen Horaz’, auf. ˜ STEPHAN WALKER führt in die eigentümliche Welt Adalbert Stifters ein, die ohne dessen Verwurzelung im christlichen Glauben nicht recht verstanden werden kann. ™ Den Abschluß bildet eine ausführliche Studie des Herausgebers dieses Sammelbandes, Dr. HEINZ-LOTHAR BARTH, zur fachgerechten Hermeneutik biblischer Literatur am Beispiel des Sterns aus Jacob (Num 24,17) sowie des Sterns von Betlehem (Mt 2,2.9) in ihrer typologischen Bezogenheit.

Inhaltsverzeichnis

- Vorwort - HEINZ-LOTHAR BARTH (5)
- CHRISTIAN GNILKA - PRUDENTIUS und der Umgang der Kirchenväter mit der antiken Kultur (13)
- CLAUDIA BARTHOLD - Papae poetae – Päpste als Dichter: Damasus I. – Pius II. – Urban VIII. – Leo XIII. (35)
- FLORIAN AMSELGRUBER - Zwischen Triumph und Vanitas: Leben und Werk des Barockdichters Jakob Balde (127)
- STEPHAN WALKER - Plädoyer für einen großen christlichen Erzähler: Adalbert Stifter (169)
- HEINZ-LOTHAR BARTH - Der Stern aus Jakob und der Stern von Betlehem: in Bibel und christlicher Tradition (197)