Karolin Bräg (*1961 in Köln) beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren konsequent und eindringlich mit den philosophischen Fragen und Antworten, die sich anlässlich des Verlusts von vertrauten Menschen ergeben. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist das intensive Gespräch mit den Betroffenen. Je nach Gesprächspartner begegnet die Künstlerin dabei Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Altersgruppen und deren jeweiligen Schicksalen. Ihre ausgiebigen Recherchen münden in ortspezifische Installationen, in denen die Künstlerin die verschiedenen Erfahrungen, Geschichten und Gedanken zusammenführt und gestalterisch umsetzt. In Stein oder Metall eingravierte Textfragmente laden den Betrachter zur Lektüre ein und regen dazu an, die Sprachlosigkeit angesichts des Todes zu überwinden. Karolin Bräg überrascht die Kunstwelt mit erquickend lebensnahen Sichtweisen auf ein oft abstrakt behandeltes Thema.