Dieses Buch beschreibt die Kindheit in einem evangelischen Pfarrhaus, Kindheit auf dem Lande, Kindheit in den 50er und 60er Jahren. Das evangelische Pfarrhaus ist eine kulturtragende und soziale Institution sagt die Forschung. Ist es aber eine große Chance oder eine schwere Hypothek, in einem solchen Haus aufgewachsen zu sein?, fragt sich einer, der in ihm seine Kindheit und Jugend verbracht hat und durch das Leben in einem westfälischen Dorfpfarrhaus sozialisiert wurde. "Was prägte mich?", fragt der Autor. "Meine Eltern, die sich fest in ihrem Glauben verwurzelt fühlten? Das Pfarrhaus, das den Rahmen setzte? Das westfälische Dorf, in dem ich aufwuchs? Die Zeit der fünfziger und sechziger Jahre mit ihren Übergängen von der Nachkriegszeit zum Wirtschaftswunder und dann zum Auflehnen gegen Enge und Restauration? Wie entscheidend waren diese Wurzeln? Waren es Wurzeln, die Sicherheit, Kraft und Mut gaben, sich von dem Nährboden, der mich aufwachsen ließ, zu lösen und eigene Werten zu suchen und zu finden? Waren es Fesseln, die abhängig, vielleicht sogar unfrei machten?" Der Autor begibt sich auf Spurensuche in eine Kindheit im Schatten des Kirchturms. Sie ist informativ, facettenreich, humorvoll, vor allem aber unterhaltsam und immer wieder mit einem zwinkernden Auge.