Das Verhältnis zwischen öffentlich musealem und privatem Kunstsammeln wird seit ca. 15 Jahren sehr kontrovers diskutiert. Hilfreich ist es deshalb, den Blick auf einen Zeitraum zu richten, in dem sich extrem dynamische Geschmacksentwicklungen (vom Impressionismus zum Expressionismus u.a.) vollzogen haben. Im Wilhelminischen Kaiserreich und in der Weimarer Republik entstanden große Sammlungen, die in ihrem jeweiligen Profil und in ihrer Funktion differieren, wenngleich die Praktiken des Sammelns oder die Möglichkeiten ihrer Inszenierung identisch sein können. Die Autoren/innen stellen sich der Vielgestaltigkeit dieses Phänomens und verstehen es, eine kenntnisreiche Analyse der privaten und öffentlichen Sammlerkultur mit spannenden Geschmacksgeschichten zu verbinden.