Mehr als 65 Jahre sind vergangen, seitdem zwei Millionen Frauen auf deutschem und benachbartem Gebiet innerhalb weniger Monate durch Vergewaltigungen schwer traumatisiert wurden. Diese Gewalterfahrungen am Ende des Zweiten Weltkriegs sind bis heute sowohl privates als auch gesellschaftliches Tabu. Scheinbar setzte ihr »Vergessen« bereits mit ihrem Geschehen ein, jedoch verbirgt sich dahinter eine unsagbar große Verletzung.

Die vorliegende Untersuchung nähert sich verständnisvoll den Erlebnissen einer Generation von Frauen. Zunächst wird Traumatisierung im Allgemeinen, im Krieg, durch sexuelle Gewalt und deren Folgestörungen betrachtet und somit an die Auswirkungen sexualisierter Kriegsgewalt herangeführt. Eindrückliche und emotional bewegende Zitate aus Interviews mit traumatisierten Frauen machen die Untersuchung zu einem wertvollen Zeitzeugenbericht.