1787 publiziert Sophie von La Roche im Anhang der Reisebeschreibung 'Journal einer Reise durch
Frankreich' ihre erste und einzige Kupfersticherklärung, betitelt 'Sitten der schönen Pariser Welt'.
Durch einen glücklichen Zufall gelang es, die Kupferstichsammlung zu identifizieren: Es handelt sich um
ein klassisches Werk der Stichkunst des Ancien Régime, einer Kupferstichfolge zur Darstellung der
Geschichte französischer Sitten und Moden im 18. Jahrhundert. Das Buch gliedert sich in Abbildungs-
und Analyseteil. Der Abbildungsteil führt Texte und Bilder (erstmalig) zusammen; die Stiche in der Seitenmitte werden gerahmt von der Erklärung La Roches links und dem Originaltext in der Übersetzung rechts. Der Analyseteil besteht aus drei Aufsätzen. Die Publikation leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag
zur La-Roche-Forschung, sondern ebenso zur Untersuchung des komplexen Verhältnisses von Text und
Bild im Zeitalter der Aufklärung.