Luis Durnwalder ist ein europäisches Phänomen. An der historischen Schnittstelle zwischen germanischem und romanischem Sprach- und Kulturraum verkörpert er das Erfolgsmodell der Südtiroler Autonomie. Seine bereits fünfte Amtsperiode als Landeshauptmann beruht wiederum auf rund 100.000 Vorzugsstimmen. Dieses Vertrauen stammt mehr denn je auch aus der italienischsprachigen Bevölkerung. Durnwalder gibt der Vision vom Europa der Regionen ein Gesicht. „Der Luis“, wie sie ihn gleichermaßen auf Augenhöhe und respektvoll nennen, ist weit über das Politische hinaus eine schillernde Figur. Der promovierte Bergbauernsohn steht prototypisch für die rasante gesellschaftliche Öffnung des Landes an Etsch und Eisack, das heute zu den reichsten Regionen Europas zählt. Vor zwei Jahren wieder Vater geworden, strotzt der 1941 geborene Pustertaler vor Energie. Das gilt für seine Kondition als Gastgeber im Felsenkeller der Laimburg wie für seine Sprechstunden ab 6 Uhr im Landhaus von Bozen. Ein Landesvater mit Strahlkraft weit über die Grenzen hinaus.