Dorthin, „wo man die Tektonik der Vorgänge krachen hört“, hat es Engelbert Obernosterer immer hingezogen. Seit seiner ersten Veröffentlichung Ortsbestimmung im Jahr 1975 ist der Autor als literarischer Karto- und Seismograph seiner unmittelbaren Umgebung unterwegs. Von seinem heimatlichen Tal aus, über die Schul- und Internatszeit in Tanzenberg bis in die Lebenswelt als Lehrer und Schriftsteller spürt er vor allem jene Orte auf, an denen sich durch die glatte und geschönte Oberfläche, „durch die Schichten von Folklore und Aufputz aller Art“, die Bruchstellen der Gesellschaft zeigen. Es sind dies aber auch jene Stellen, an welchen Individualität, spielerische Subversivität und ein ausgeprägter Formungs- und Gestaltungswille zu Tage treten. Auf diesem Weg möchte das vorliegende Lesebuch den Zeilenwanderer Engelbert Obernosterer über Stock und Stein begleiten und einen Querschnitt aus seinen Texten vorstellen.