Die hier zusammengeführten 12 Aufsätze namhafter Forscher nähern sich von verschiedenen – thematisch wie methodisch orientierten – Ansätzen her einem Schlüsselproblem des Kleistschen Werks: demjenigen, was man seine »poetische Kasuistik« nennen könnte – die immer von neuem in seinen Texten inszenierte Erörterung des Konflikts zwischen Einzelnem und Ganzem, zwischen Fall und Gesetz. Die allen Beiträgen gemeinsame Interessenlage ist die der kulturellen Anthropologie und Semiotik: ausgerichtet auf die problematische Frage nach der gefährdeten Lage des Subjekts in den wechselnden Legitimationsfeldern der Rechtsphilosophie, der Physiologie und Psychologie, der Psychoanalyse, der Mythologie, der Bildenden Kunst und der Zeichenordnung der Musik.