Praktische Anleitungen oder Kriterien, wie man Natur und Landschaften beschreiben kann, sind Mangelware. Mitteleuropa ist zwar wissenschaftlich bis ins Kleinste geobotanisch, geologisch und ökologisch kartiert, meist verständlich nur dem Spezialisten. Auf der anderen Seite steht die Mehrheit der Bevölkerung mit einem vagen ästhetischen Verständnis von Natur in der Landschaft, das begrifflich kaum mehr als in Phrasen ausgedrückt wird. Auge und Wort sind wenig geschult, die Vielfältigkeit oder Monotonie, Häßlichkeit oder Schönheit von Landschaften nicht nur zu erkennen, sondern auch zu schildern.
Dabei hat Friedrich Ratzel in seinem Buch "Über Natur- und Landschaftsschilderung" bereits Grundlegendes über sprachliches Handwerkszeug wie über ästhetische Schulung allgemeinverständlich dargestellt – wohl wissend, daß sich Kunst und Wissenschaft weiterentwickeln und die Auffassung von Landschaft immer auch eine soziale und psychische Konstruktion sein wird. Ratzels Einführung in die künstlerische oder ästhetische Geographie im Sinne einer Synthese von literarischer und wissenschaftlicher Darstellung ist Basis zum selbsttätigen Weiterdenken und Fortschreiben.

Stimmen zum Buch:

"Ratzel, der große Meister und Lehrer der Naturschilderung" (Ludwig Reiners)
"Ein grandioses Kompendium der Beschreibungskunst" (Kurt-H. Weber)