Erstmals wird in diesem reich illustrierten Band die Bildtradition von Städten flächendeckend für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein dargestellt. In 69 Untersuchungen arbeiten Historiker/-innen und Kunsthistoriker/-innen die bildliche Überlieferung der Schweizer Städte auf. Zudem enthält die Publikation acht Sachartikel, die eine Synthese der Einzeluntersuchungen vornehmen.
Sie widmen sich beispielsweise dem Einfluss der Konfessionen auf die Stadtdarstellung, den Besonderheiten der Sprachregionen oder den spezifischen visuellen Strategien der Medien Fotografie und Internet und ordnen diese Erkenntnisse in den Zusammenhang der aktuellen internationalen Forschung ein.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Entstehungssituationen, in denen die Stadt zu einem Motiv der bildenden Kunst wird, sowie die Art und Weise, wie ihre architektonische Gestalt in den bildlichen Darstellungen umgesetzt und interpretiert wird. Wo die Stadtvedute von der historischen Realität abweicht oder mittels Beischriften, heraldischen Elementen oder allegorischen und religiösen Motiven über diese hinausweist, wird die Frage relevant, warum ein Auftraggeber eine Stadtdarstellung anfertigen liess und wie sich dessen Motivation und die vom Künstler formulierten Aussagen über die Stadt in der Bildkomposition niederschlugen.
Die Publikation versteht sich als Grundlagenwerk auf dem Feld der historischen Bildanalyse. In chronologischer Abfolge wie auch in vergleichender Perspektive werden ästhetische Regeln und Besonderheiten der Stadtveduten, vom frühen Holzschnitt bis zum Beginn der Fotografie, aufgedeckt. Über 400 meist farbige Abbildungen aus sechs Jahrhunderten und allen Landesteilen der Schweiz werden publiziert.