Der Zeichentheoretiker und Schriftsteller Roland Barthes (1915–1980) steht wie kein anderer Intellektueller für die Entwicklungen des französischen Denkens zwischen Strukturalismus und Poststrukturalismus,
Marxismus und Dekonstruktion, Erzähltheorie und Schreibkunst. Als enfant terrible der Kultur- und Literaturtheorie hat Barthes unsere Sicht der Welt verändert, indem er sie – von Alltagsgegenständen bis zur haute couture, von der Literatur und Philosophie bis zu Massenkultur und Fotografie – in ein 'Reich der
Zeichen' verwandelt hat. Im Zentrum stehen dabei stets die Zeichen des Lebens: im Diskurs der Liebe, im Abenteuer des Wissens, in der 'Lust am Text'. Die LebensZeichen Barthes’ entwerfen eine Wissenschaft
vom Leben, die diese Einführung in ihrer ganzen Dynamik erfassbar macht.