Er war einer der bedeutendsten Journalisten Österreichs und Berlins. Zudem Theaterimpresario, Dramaturg, Autor, Feuilletonkorrespondent. Und er gab eine der wichtigsten deutschsprachigen Zeitschriften des 20. Jahrhunderts heraus, „Das Tage-Buch“. Für den Wiener Stefan Großmann (1875–1935) schrieben Alfred Polgar und Thomas Mann, Robert Walser und Alexander Roda Roda, Walter Benjamin, Robert Musil und Egon Friedell. Die ersten Reportagen Egon Erwin Kischs wurden von Großmann redigiert. Und 1925 stammte die erste, Aufsehen erregende und erschreckend prophetische Rezension von Hitlers „Mein Kampf“ aus seiner Feder. Stefan Großmanns außergewöhnlich kluge, ehrlich persönliche und vor allem politisch ebenso realistische wie visionäre Autobiografie „Ich war begeistert“ (1930) gehört „zu den großen Erinnerungsbüchern“ (Wiener Zeitung) der Wiener Literatur nach 1900.