Heinz Held (geboren am 3. Mai 1918 in Zeitz im Burgenland, gestorben am 12. November 1990 in Köln), lebte und arbeitete seit 1947 in Köln. Seine Begeiserung für die Stadt ließ ihn zu einem ihrer intimsten Kenner werden; weite Reisen schärften seinen Blick für sie zusätzlich. Er lernte ihre Geschichte kennen, ihre Bauten, Kunst und Wirtschaft ebenso wie ihre Menschen und deren Alltag. "Köln, obzwar ein gigantischer Häuserhaufen, ist allerdings der Boden, auf dem die kindliche Natur blühen kann."
Die "Magie des Banalen" - so nannte Heinz Held, was er mit seinen Bildern suchte und fand. Diese Magie hat nicht das Ziel, das Leben anderer darzustellen, sondern die Wirklichkeit des Betrachters, seine Geheimnisse und Alltäglichkeiten, lebendig werden zu lassen.
"Überall treffen wir nur auf uns selbst."
Bis in die Mitte der siebziger Jahre reicht die Fülle der Kölner Aufnahmen. Heinz Helds Vorhaben, daraus ein Bildband zu komponieren, ist zu seinen Lebzeiten allerdings nie umgesetzt worden. Dieses Buch versucht nun, seinen Vorstellungen nachzuspüren, so wie es sich in seinen Schriften und in seinem Nachlass im Museum Ludwig erkennen lassen.
"ich bin ein Imi. Ich wohne seit fünfzehn Jahren in dieser Stadt. Ebenso lange umwerbe ich sie. Ich suche ihren geheimen Wesensgründen nach. Ich lasse mich von ihrer Lebensluft tragen."
Köln verstehen zu wollen, ist ein großes Unterfangen. Möchte man den Versuch wagen, ist es ungewöhnlich bereichernd, Heinz Held und seine Bilder zu kennen.
Von den "Trümmerzeiten" an bis in die Mitte der 1970er Jahre, die Jahrzehnte des großen Wachstums, hat Heinz Held die Stadt und ihre Bewohner porträtiert. Seine Bilder spiegeln die Epoche der Beschleunigung und Expansion wider, zu erkennen in Gebäuden, Straßen und Architektur ebenso wie in den Gesichtern der Menschen, die diese Stadt bevölkern und beleben.
Stadt und Einwohner, ungeschminkt, unverstellt, in Pracht wie Bescheidenheit - Heinz Heldt, Fotograf und Schriftsteller, wusste sie präzise abzubilden. Mit seinem Blick für die Magie des Alltags, für den Zauber der kleinen Dinge, hat er ein Panorama der Stadt und der Zeit geschaffen. Es lässt die Ära des Wirtschaftswunder wieder lebendig werden, weckt Erinnerungen und hilft, die Gegenwart der Stadt besser zu begreifen.