Ziel dieser Arbeit ist eine genealogische Rekonstruktion des Tragischen und seiner Bedeutung in Schellings Philosophie. Zunächst wird das Tragische in Bezug auf Schellings Ästhetik untersucht, d.h. also in Bezug auf seine Auslegung der Tragödie in seinen Vorlesungen zur Philosophie der Kunst. Dabei kommt eine gewisse Logik, die sich als die Struktur des Tragischen zu verstehen gibt, zum Vorschein. Diese erlaubt eine Analyse von Schellings Philosophie, in welcher das Tragische nun nicht mehr das Objekt der Betrachtung ist, sondern vielmehr die Logik ihrer Realisierung zum Ausdruck bringt. So können Schellings Werke (von den philosophischen Briefen bis hin zu den in Erlangen gehaltenen Vorlesungen) von seiner Auffassung des Tragischen her neu reflektiert und gelesen werden.