Im Zeichen des Aufbruchs in die Moderne wurde ein Genre wichtig, das heute zumeist als überholt betrachtet wird: Überall in Europa werden Epen geschrieben, gesucht und entdeckt, ob es sich dabei nun um alte oder neue Stoffe handelt. Wozu aber braucht das 19. Jahrhundert Epen, und was tut es damit? Dieser gesamteuropäischen Frage gehen die Beiträge des Buches in vergleichender Perspektive nach. Im Zentrum der Reflexion steht dabei die Diskrepanz zwischen Text und Epos-Konzept, zwischen monologischem Anspruch und dialogischem Sein, zwischen oft nationalem Pathos und internationalem Adressaten