Der Mann als das kämpfende Geschlecht, als Ritter/Krieger/Soldat ist ein Ideal, das das männliche Handlungsrepertoire in verschiedenen Epochen der Geschichte des Abendlandes nachhaltig prägte und die Attitüde der Wehrhaftigkeit als einen ausgesprochen männlichen Habitus begründete. Der Große Krieg – der erste industrialisierte Krieg in der Geschichte, in dem es zur Amalgamierung von Mensch und Maschine kommt, bringt verschiedene Konzepte der militärischen Männlichkeit hervor, die erst im historischen Kontext zu verstehen sind.

Die vorliegende Studie bietet einen ersten Vergleich der deutschen und österreichischen militärischen Männlichkeit im Fokus der Männlichkeitsforschung. Im Rahmen der komparativen Vorgehensweise werden sowohl die komplexen – in jedem Kontext an nationale bzw. ethnische Diskurse und Traditionen anknüpfenden – Konstruktionsprozesse der militärischen Männlichkeiten als auch Versuche einer Dekonstruktion verfolgt. Gegenstand der umfassenden Analyse sind die verschiedenen Konfigurationen des männlich-militärischen Habitus in zahlreichen textuellen und visuellen künstlerischen Beiträgen aus Deutschland und Österreich im Umfeld des Großen Krieges.