Eine hochbedeutende Auswahl von Werken des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider (*1460/65 – 1531) aus dem Besitz des Berliner Bode-Museums wird von 28. Juni 2011 bis 8. Januar 2012 in der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall ausgestellt. Vorgesehen sind Werke wie unter anderem die „Tauberbischofsheimer Madonna“. Doch auch die "Vier Evangelisten“ aus der Predella des „Münnerstädter Altars", ein sechsfiguriger musizierender „englischer Chor“ sowie ein „Christus am Kreuz“ mit vom Wind geblähtem Lendentuch, werden die Besucher faszinieren. Die hochkarätigen Berliner Skulpturen treffen in Schwäbisch Hall auf den dort bereits vorhandenen Bestand von Marienfiguren des Würzburger Meisters, der seit 2008 im Kontext der „Alten Meister in der Sammlung Würth“ in der ehemaligen Kirche gezeigt wird. Ergänzt wird die Präsentation zudem um ein Fragment der Heiligen Sippe „Maria Kleophas und Alphäus“ als Leihgabe aus dem Landesmuseum Württemberg, Stuttgart.
Charakteristisch für das Schaffen Riemenschneiders, das Bildwerke in Stein und Holz umfasst, ist seine überaus sublime Wiedergabe seelischer Zustände. Lyrische Zartheit und eine stark verinnerlichte Auffassung prägen die Figuren ebenso wie die in der Regel ungefassten Oberflächen des Holzes.
Tilman Riemenschneider zählt zu den bedeutendsten Bildschnitzern der frühen Neuzeit.
Autoren des Bandes sind: Hartmut Krohm, Frank Matthias Kammel