Die Chronica urbis Romae erzählen von den mythischen Ursprüngen Roms, nennen zahlreiche Heroen der römischen Republik und berichten über Details aus der Regierungszeit von 58 Kaisern. Der ca. 334 n. Chr. verfasste Text beginnt mit Picus, Saturni filius, und endet mit Kaiser Licinius, den Constantin 325 n. Chr. ermorden ließ. Überliefert sind die Chronica urbis Romae als Teil eines spätantiken Sammelwerks, das unter dem Namen Chronograph von 354 bekannt ist. Beide Begriffe wurden von Theodor Mommsen geprägt.


Günther Pfund prüft in seinem historischen Kommentar eingehend, inwieweit die Chronica urbis Romae zuverlässig sind. Besonders ausführlich behandelt er deren Angaben zu den Regierungszeiten, den Geldspenden (congiaria), den Baumaßnahmen und zum Tod der Kaiser. Dabei schließt Pfund Lücken in der Analyse von Einzelaspekten, die R.W. Burgess 2014 publiziert hat, und ergänzt dessen Resultate. Abschließend bietet der Kommentar Reflexionen zur Verfasserintention und zur Gattungsgeschichte sowie Vergleiche mit historischen Breviarien.