Das räumliche Denken in der Musik wird im vorliegenden Buch als grundlegendes Phänomen des Musizierens beschrieben. Der musiktheoretische Hintergrund der Schrift geht auf die heute nur noch wenig beachtete Theorie von Ernst Kurth zurück. Diese Theorie begründete den Zweig der Musikpsychologie und gab den bewussten und unbewussten musikalischen Hörwahrnehmungen erstmalig eine begrifflich-räumliche Erklärung. Anhand von Unterrichtsbeispielen, Lernaufgaben und Analysen wird das räumliche Denken in der Musik als zentraler Lerninhalt eines ganzheitlichen Instrumentalunterrichts dargestellt. Auf diese Weise wird nicht nur die Aktualität der Theorie Kurths für die moderne Musikpädagogik nachgewiesen, sondern auch eine theoretische Grundlage für die im Anhang dargelegte Klaviermethodik geschaffen. Diese erklärt die Spieltechnik mittels räumlicher Vorstellungen, welche mit den musikalischen korrespondieren, und ermöglicht somit einen körperbezogenen Zugang zum inneren Hören von Musik.