Dieses Buch zeichnet die Entwicklung der Kardiologie in Kiel von 1962 bis 1981 nach.
Anhand einer partiell autobiographischen Beschreibung setzen sich die Autoren, die diese Entwicklung miterlebt und mitgestaltet haben, mit dem Unbehagen auseinander, das gegenüber der zunehmend technisch orientierten Medizin artikuliert wird. Die hier versuchte Verallgemeinerung eigener Erfahrungen weist auf wichtige Grundlagenprobleme des heutigen Gesundheitssystems hin. Es wird deutlich, dass die sich fortsetzende Spezialisierung einerseits zumindest teilweise unvermeidbar und notwendig ist, andererseits aber zu einem Verlust des unverzichtbaren Zusammenhalts der Wissenschaften führen kann. Dieser Verlust gefährdet auch das traditionelle Arztsein: Die beeindruckenden technischen Verfahren, insbesondere die bildgebenden, verdrängen das Nachdenken über komplexe physiologische und pathophysiologische Zusammenhänge. Die Autoren plädieren für ein breites, interdisziplinär angelegtes Forschen, das neben naturwissenschaftlichen auch geisteswissenschaftliche Bezüge berücksichtigt. Nur durch ein solchermaßen begründetes Handeln wird es gelingen, den Patienten weiterhin als Gesamtperson zu sehen und die damit verbundenen ethischen Konsequenzen auch im diagnostischen und therapeutischen Handeln zu berücksichtigen und zu verwirklichen.