Auf der Basis der aktuellen Forschungsdiskussionen werden Leben und Werk des Polybios (ca. 200 – 118 v. Chr.) vorgestellt, des wichtigsten Historikers und Zeitzeugen des Aufstiegs Roms zur Weltmacht zwischen 264 und 146 v. Chr. Boris Dreyer lässt Polybios in den reflektierenden Passagen über die Inhalte, Ziele und Methodik seines Werks selbst sprechen und nimmt dabei die ansonsten für die Antike kaum vorhandene Chance wahr, aus der Zeit heraus den Leser mit einer bewegenden Weltepoche bekannt zu machen. Das Schicksal Karthagos zur Zeit Hannibals, der Untergang der ebenso ehrgeizigen wie fähigen makedonischen Monarchen des östlichen Mittelmeers, sowie die hochmodernen, differenzierten griechischen Bundesstaaten und Städte der antiken Oikumene, die sich mit den sich verändernden Realitäten des rasanten Aufstiegs der dynamischen römischen Republik auseinanderzusetzen hatten, gehören zu den herausragenden Themen des Polybios. Mit seinem Werk erreichte die antike Historiographie einen Höhepunkt, der lange nachwirken sollte.

Boris Dreyer lehrt als Professor für Alte Geschichte an der Universität Erlangen – Nürnberg.